Singledasein mit Sexdates versüßen? Meine C-date Erfahrungen als Frau

Ich bin weiblich, ledig, jung (naja, relativ;)) und seit einem knappen Jahr versüße ich mir das Singledasein mit Sexdates. Seit ich auf diversen Casual Dating Portalen registriert bin, habe ich zwei Dinge festgestellt:

1. Frauen, die im Internet auf der Suche nach Sex sind, werden schnell fündig
2. Frauen, die im Internet auf der Suche nach Sex sind, sind für andere Menschen absolut faszinierend.

Natürlich erzähle ich nicht Jedem von meinem erotischen Online-Hobby, aber wenn ich dann doch mal verrate, dass ich mehrere Casual Dating-Profile habe und nutze, komme ich aus dem Erzählen gar nicht mehr heraus. Jeder hat dann sofort tausend Fragen und will ganz genau wissen, welche Erfahrungen ich mit Sex-Dating im Internet gemacht habe. 

Da hab ich mir gedacht, ich sollte meine Erlebnisse einfach mal schriftlich festhalten, um die grenzenlose Neugier zu befriedigen. Vorab beantworte ich die häufigsten Fragen, dann beschreibe ich meine ersten Erfahrungen beim Casual Dating... und als nächstes werde ich meine erotischen Abenteuer hier im Blog dokumentieren. Ich bin natürlich auch für Fragen und Feedback offen und würde mich freuen, wenn Andere sich auch trauen, hier von ihren Erfahrungen zu berichten!



Bild: So sieht die Homepage von C-date aus

Die häufigsten Fragen zum Casual Dating:

Warum suchst Du nach Sex im Internet?

Nach einer schmerzhaften Trennung hatte ich erstmal wenig Lust auf eine neue Beziehung. Dafür hatte ich umso mehr Lust darauf, mich nach all den monogamen Jahren sexuell so richtig auszutoben. Meine Freundinnen suchen online den Mann fürs Leben – warum sollte ich also nicht den Mann für eine Nacht finden?

Hast Du das als attraktive Frau wirklich nötig?

Ähem, erstmal danke fürs Kompliment ;) Klar könnte ich auch „in der freien Wildbahn“ einen Mann für einen One Night Stand finden – und manchmal passiert das auch. Ich vergleiche Casual Dating immer mit Online-Shopping: es geht schneller als ein Einkaufsbummel in der Stadt, ich finde genau das, was ich wirklich will und ich lasse mich nicht zu „Impulskäufen“ (sprich betrunkenen Eroberungen im Disko-Schummerlicht) verführen, die ich später bereue. 

Was für Männer triffst Du beim Casual Dating?

Große, kleine, junge, alte, nette, nervige, charmante, attraktive und hässliche... ganz normale Männer eben, die Lust auf Sex haben – genau so wie ich. Klar ist nicht jeder Mann, mit dem ich mich zum Sex-Date treffe, perfekt, aber genauso wenig finden sich online nur schwanzgesteuerte Psychos (offenbar ein weit verbreitetes Vorurteil).

Meine Erfahrungen beim Casual Dating mit C-date:

Anfangs habe ich mich aus purer Neugier auf einer Erotik-Seite angemeldet. Neugierig sind aber, meiner Erfahrung nach, ALLE. Die meisten trauen sich nur aus unerfindlichen Gründen nicht, es einfach mal auszuprobieren. Zuerst wusste ich natürlich nicht, was mich beim Casual Dating erwartet, aber ich hab's halt einfach mal ausprobiert.

Ich bin mehr oder weniger per Zufall bei C-date gelandet, einer Seite, die ich aus der Werbung kannte und die zumindest optisch was hermacht. Inzwischen habe ich auch Profile bei Secret und JOYclub, aber hier geht es ja um meine erste Erfahrung, also beschreibe ich die Registrierung bei C-date.

 

C-Date Anmeldung: kurz und schmerzlos

Die Anmeldung könnte leichter nicht sein. Mit drei Klicks bin ich schon mittendrin. Ich bin eine Frau, suche Männer und will Singles treffen. Für den leichteren Einstieg könnte ich anfangs nur chatten oder flirten, aber nö, wenn dann soll auch ein echtes Date dabei rauskommen. Noch ein paar Angaben zu Alter (gefühltes Alter zählt auch, oder?), Aussehen (think positive!), Beziehungsstatus (SINGLE - und das ist gut so!) und natürlich die obligatorische Email-Adresse (extra für diesen Zweck angelegt – so viel Sicherheit muss sein) und schon bin ich angemeldet.


Bild: Die einzelnen Schritte bei der Registrierung auf C-date


Mitglieder mit Profilfoto werden rund 10x häufiger kontaktiert? Ist mir erstmal schnuppe – ich will sehen, wer sich hier auf C-date so rumtreibt. Ausserdem bin ich mir noch nicht so ganz sicher, wie ich das mit dem Foto handhaben will. Brav oder sexy? So richtig erkennbar, mit Lächeln im Gesicht wie bei Facebook? Oder doch mysteriös von hinten? Lieber erstmal meine Kontaktvorschläge unter die Lupe nehmen... 




Bild: Mein C-date Profil für den Start

 

C-date Mitgliederbereich und Kontaktvorschläge

Im Mitgliederbereich gibt es mehrere Unterpunkte. Am wichtigsten sind natürlich die Kontakte. Direkt nach der Anmeldung habe ich nur 11 Kontaktvorschläge, was mir etwas mager erscheint – vor allem, da es auch keine offensichtliche Möglichkeit gibt, unkompliziert nach anderen Mitgliedern zu suchen. Andererseits verspricht C-date, dass es sich hier um Mitglieder handelt, die am Besten zu meinen Suchkriterien passen. Dafür sorgt wohl der „eigens für C-date entwickelte Matching Algorithmus.“ Freies Stöbern in der Datenbank wäre mir zwar spontan lieber (ich bin eben neugierig), aber wenn die Vorschläge halten, was sie versprechen, dann reichen diese 11 ja vielleicht fürs erste...


Bild: Blick auf meine ersten Kontaktvorschläge auf C-date

 

Unter „Kontakte“ finden sich neben Kontaktvorschlägen auch meine Besucher (huch, da haben sich schon einige Männer auf mein nagelneues Profil verirrt?), sowie Favoriten und attraktive Kontakte (die ich wohl erst befüllen muss).

Auch für den Social Media Spieltrieb ist Einiges geboten. Die Frage des Tages verrät mir, dass mehr als die Hälfte der C-date User – genauso wie ich – Wert darauf legt, dass jemand, mit dem man sich zu einem erotischen Abenteuer trifft, zumindest ein bisschen gebildet ist. Die andere knappe Hälfte hält es dann wohl eher mit dem Grundsatz „dumm f***t gut“ - und so ist für jeden was dabei ;)



Bild: Tägliche Umfrage auf C-date im eingeloggtem Bereich

 

Spannender ist „Attraktiv oder nicht“ - die C-date Variante von „Hot or Not,“ wo ich mich durch das digitale Schaufenster klicke und schön oberflächlich Punkte nur fürs Aussehen vergeben kann. Bei einigen Männern frag ich mich schon, wie die auf die Idee kommen, dass es eine gute Idee ist, das Urlaubsbild aus dem Malle-Urlaub von 1999 als Profilfoto zu nehmen, aber andere geben sich mehr Mühe und ich krieg schon feuchte... äh, Handflächen beim Gedanken daran, dass die alle Lust haben auf ein unverfängliches Date – vielleicht sogar mit mir. 


 

Meine erste C-date-Nachricht

Weiter geht’s mit meinem Postfach, denn da wartet schon die erste Nachricht. Oh, die ist nur von „Laura Schmidt vom C-date Kundenservice“, die mir „erotische Grüße“ schickt. Lass mal stecken, Laura, schick' mir lieber erotische Männer!


Bild: Eine Begrüßungsnachricht von einer C-date Kundenservice Mitarbeiterin

 

Die Männer finde ich dann aber gleich unter „Anfragen.“ Immerhin buhlen da vier Typen um meine Aufmerksamkeit und behaupten, dass sie mich sehr attraktiv finden... obwohl ich doch noch kein Profilbild hochgeladen habe. Egal, dem Ego tut's trotzdem gut ;) Beide haben zumindest ein sympathisches Profilbild und sich Mühe gegeben, eine freundliche Nachricht zu schreiben, die aus ganzen Sätzen besteht und sich unter anderem höflich nach meinem Befinden erkundigt (was wesentlich mehr ist, als man von Flirt-Apps wie Tinder behaupten kann).




Bild: Aufregend! Die ersten charmanten Nachrichten von Männern

 

Mein Profil für die erotische Partnersuche

Falls ich noch Zweifel hatte, dann sind sie spätestens jetzt verflogen. Kaum zehn Minuten online und schon wollen mich vier Männer kennen lernen? Dann sollte ich mich denen auch ordentlich präsentieren :) Die Eckdaten habe ich ja schon bei der Registrierung angegeben, aber es geht noch viel detaillierter.

Neben dem Foto, das ich jetzt hinzufüge, kann ich auch angeben, welcher „Erotiktyp“ ich bin. Das ist einfacher als es klingt (wer kann schon seine eigenen Vorlieben spontan auf den Punkt bringen), denn der Fragebogen ist schön bunt (und sehr sexy) bebildert. So muss ich mich nur durch ein erotisches Bilderbuch klicken, um meine Vorlieben zu verraten. Es gibt auch noch zusätzliche Angaben (Charakter, Eigenschaften), Suchkriterien (Vorlieben, Art der Begegnungen) und Einstellungen (Nachrichten, Passwort, etc). Beim letzten Punkt sollte man unbedingt den automatischen Benachrichtigungsdienst deaktivieren, sonst bekommen die Kontaktvorschläge nämlich bei jeder Aktivität auf dem Profil eine computergenerierte Nachricht und das NERVT!




Bild: So kann man seinen Erotiktyp mit Hilfe von Bildern definieren. 

 

Die Nachrichtenflut: was Männer so schreiben

Bein zweiten Login sieht es schon ganz anders aus – mit vielen Nachrichten, die mein Postfach überfluten, nachdem ich mein Profil aufgehübscht habe. Dass Männer auf Sex-Dating-Portalen in der Überzahl sind, war zu erwarten. Das Frauen eher die Qual der Wahl haben, auch. Dass ich mich aber durch dutzende Nachrichten pro Tag wälzen muss, um ein Date zu finden, damit hatte ich trotzdem nicht gerechnet.

Männer beschweren sich ja oft, dass ihre Dating-Nachrichten auf so wenig Resonanz stoßen. Ich kann ihnen nur sagen: Ihr müsst Euch eben Mühe geben! Ein attraktives Profil mit einem schönen Bild, dazu eine nette Nachricht, und ihr habt zumindest einen Fuß in der Tür. Nachrichten ganz ohne Profilbild ignoriere ich komplett – nicht, weil ich so oberflächlich wäre und Aussehen so wichtig ist, sondern weil aus der Masse der Zuschriften eben die mit einem netten Bild positiv herausstechen und ich so weiß, dass der Verfasser sich zumindest ein bisschen Mühe gegeben hat.

Das gleiche gilt auch für den Inhalt der Nachricht. Mir ist klar, dass kein Mann sich stundenlang hinsetzt, um für jede Frau persönlich eine individuelle Mail zu schreiben. Reines Copy+Paste ohne jedes Anzeichen, dass der Typ sich mein Profil überhaupt angeschaut hat, ist leider trotzdem nicht zielführend. Wenn ein Mann dagegen explizit auf etwas eingeht, das er in meinem Profil gesehen hat, dann hat er schon einen Stein im Brett. 

Wenn die Minimal-Bedingungen erfüllt sind (ausgefülltes Profil, Profilbild, nette Nachricht mit persönlicher Note), dann bekommt jeder Mann garantiert eine Antwort von mir und ich denke, so handhaben es die meisten Frauen. Ob dann mehr daraus wird, stellt sich erst im weiteren Nachrichtenverlauf heraus, aber wenn die erste Antwort keine Absage ist (kommt natürlich auch vor), dann kann es mit dem Kennenlernen losgehen.

 

So wähle ich das richtige Sex-Date

So cool, wie ich jetzt im Nachhinein tue, war ich natürlich vor dem ersten Date noch lange nicht. Ich hatte ehrlich gesagt richtig Schiss, denn im Internet kann schließlich jeder viel erzählen. Ich ließ mir also ziemlich Zeit, bis ich mich zum ersten Mal mit einem C-date Mitglied verabredete.

Seit dem ersten Tag habe ich immer parallel Kontakt zu mehreren Männern. Die Kommunikation läuft bei den meisten ähnlich ab. Erstmal Smalltalk, Komplimente und gegenseitiges Beschnuppern. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs nie den ersten Schritt gemacht, sondern nur auf Nachrichten geantwortet habe. Inzwischen ergreife ich ab und zu die Initiative, aber das kommt trotzdem relativ selten vor.

Ich achte bei jeder Antwort darauf, etwas über mich zu verraten und gleichzeitig eine Frage zu stellen, um mehr über den Anderen zu erfahren. Jeder Mann, der nicht auf meine Fragen eingeht und offensichtlich sein Standardprogramm abspult, ohne sich wirklich für mich zu interessieren, fliegt raus. Ich schreibe dann zwar immer freundlich, aber bestimmt, dass aus uns wohl nichts wird – danke, viel Erfolg noch und auf Nimmerwiedersehen. Die (wenigen) Männer, die auf einen Korb wenig galant reagieren, kann ich blockieren und falls einer wirklich unangenehm auffallen sollte (ist bisher noch nicht vorgekommen), dann kann ich ihn sogar bei C-date melden.

Zufällig hat es sich so ergeben, dass „mein erstes Mal“ mit „dem Ersten“ war. Der erste Mann, dem ich geantwortet hatte, wurde mein erstes C-date. „Tobi“ war mir gleich sympathisch, unsere Interessen und erotischen Vorlieben deckten sich – zumindest auf dem Papier – perfekt und die Tatsache, dass er auch optisch sehr gut in mein „Beuteschema“ passte, war durchaus von Vorteil. Wir schrieben uns erstaunlich lange hin und her, bevor das Thema Sex überhaupt zur Sprache kam... bis er mich eines Tages fragte, was ich am Wochenende vorhätte. Ich hatte nichts vor und war inzwischen mehr als bereit dafür, den Flirt aus der virtuellen Welt von C-Date ins Real Life zu verlegen. So wurde Tobi der erste Mann, mit dem ich mich online zu einem erotischen Date verabredet habe ;)

 

Das erste Sex-Date über C-date

Wir trafen uns – wie bei einem ganz normalen ersten Date – in einem Cafe, begrüßten uns mit Bussi links und Bussi rechts und bestellten uns einen Drink. So oder so ähnlich hatte ich schon zig Dates erlebt... mit dem kleinen Unterschied, dass das Hotelzimmer für danach schon gebucht war, Tobi wusste, was ich unter meinem schwarzen Minikleid trug und ich eine ziemlich genaue Vorstellung hatte, was ich später im Bett machen könnte, um ihn heiß zu machen. Sobald wir uns nämlich zu unserem ersten Date verabredet hatten, wurden unsere Mails wesentlich expliziter. Wir beschrieben uns unsere Fantasien, malten uns gemeinsam aus, wie der Abend ablaufen könnte und schrieben uns gegenseitig intime Wünsche. Tobi hatte zwar schon mehrmals Frauen über C-date getroffen, gab sich aber besonders Mühe, mir mein „erstes Mal“ zu erleichtern.

Wahrscheinlich gehört auch eine große Portion Glück dazu, aber für mich war es wirklich perfekt. Der „normale“ Teil des Dates fiel zwar wesentlich kürzer aus als geplant, weil wir es beide schon nach einem Drink nicht mehr im Cafe aushielten. Dafür wurde der Hauptteil umso schöner. Unter anderen Umständen wäre ich nach so einer tollen Nacht wahrscheinlich automatisch in typische Paarungs-Muster verfallen. Ich hätte Tobi meine Nummer gegeben, hätte tage- und wochenlang auf seinen Anruf gewartet, mich gefragt, ob er mich mag, mich auf das zweite Date gefreut. Wenn er nicht angerufen hätte, würde ich mich fragen, ob ich etwas falsch gemacht hätte, ob ich vielleicht doch nicht beim ersten Date mit ihm hätte schlafen sollen... kurz: ich hätte mich wahnsinnig gemacht, weil Sex ohne Liebe im traditionellen weiblichen Weltbild nicht vorgesehen ist.

Weil aber in diesem Fall von vorne herein klar war, dass wir beide nur das eine wollen und darüber hinaus nicht an einer Beziehung interessiert sind, konnten wir den Sex genießen, ohne darüber nachzudenken, was danach kommt (oder auch nicht). Und es war fantastisch. Ich konnte mich zum ersten Mal seit Jahren bei einem Mann wieder richtig fallen lassen. Ich konnte ihm einen Blow Job geben ohne das Gefühl zu haben, dass ich ausgenutzt werde und im Gegenzug konnte ich ihm sagen, was ich mir wünsche, ohne zu befürchten, dass das irgendeine Beziehungsdynamik stören könnte. Mit Tobi habe ich Dinge ausprobiert, die ich mich in meiner Beziehung nie getraut hätte.

Ich würde nicht ausschließen, dass ich mich irgendwann wieder mit Tobi treffen würde, aber nach dem ersten Erlebnis hatte ich Blut geleckt. Ich begann, auch anderen Männern, mit denen ich online in Kontakt stand, Dates vorzuschlagen. 

Über die Tage und Wochen fällt so mal ein Kandidat weg, dafür kommt ab und zu einer dazu und langfristig pendelt sich die Zahl der potenziellen Dates auf eine einstellige Zahl ein. Inzwischen sind einige dabei, mit denen ich schon mehrere Dates hatte (und die ich auch gerne wieder treffen würde). Mit einigen Männern schreibe ich schon ewig, aber wir hatten noch keinen Sex (und werden es vielleicht auch nie tun). Wieder andere Männer verschwinden aus meiner Kontaktliste, nachdem ich sie einmal in Echt erlebt habe (entweder, weil es nicht so toll war, oder weil das eine Hammer-Date genau so in Erinnerung bleiben soll).

Klar kommt es auch vor, dass beim persönlichen Treffen der Funke nicht überspringt und ein Date trotz eindeutiger Absichten nicht im Bett endet. Klar ist der Sex nicht jedes Mal atemberaubend fantastisch, aber jedes Casual Date ist ein neues Abenteuer und meine Abenteuerlust ist noch lange nicht gestillt.

So viel zu meinen ersten Erfahrungen mit C-date.